Treffen in Nesselwang im Allgäu vom 19. – 22.06.2014,
organisiert von Herbert Gockel und Sandra Kabel

Reisebericht zu den Bildern der Galerie

Von Herbert Gockel



„Unsere Autos benötigen einmal etwas mehr Auslauf“, so sinngemäß sprach es Jürgen Gerlich Mitte 2013 an. Wir fanden die Idee gut und erklärten uns spontan bereit, ein Treffen in unserer zweiten Heimat zu organisieren, um von dort aus die Voralpenlandschaft und Tirol unter die Räder der Omegas zu nehmen. Es bot sich als Unterkunft das neue Explorer Hotel Neuschwanstein in Nesselwang an.
Sowohl das Programm als auch das Hotel waren mit den bisherigen Treffen nicht vergleichbar. Es wurde viel gelaufen, besonders viel gefahren und das Hotel war in Aufmachung und Organisation sehr jugendlich modern.
Es sollte ein Härtetest für Mensch und Material werden.

Am Donnerstag, den 19. Juni stand für die meisten Teilnehmer die Anreise auf dem Programm. Einige waren aber schon in den Tagen vorher ins Allgäu gereist und hatten das Treffen zu einem Kurzurlaub genutzt. Für diese Gruppe hatten wir an diesem Tag zur Verkürzung der Wartezeit auf die anderen einen Aufstieg auf die Alpspitze geplant. Jürgen Heintz überzeugte durch stilsicheres Outfit.

Der Aufstieg erfolgte über den abenteuerlichen Wasserfallweg, der schon eine gewisse Kondition abverlangte. Einige weniger gut Trainierte (die Namen bleiben natürlich anonym) benutzten die Bergbahn.

Oben angekommen, wurde auf der Terrasse des „Sportheim Böck“ bei herrlicher Aussicht der Flüssigkeitsverlust schnellstens wieder ausgeglichen.

Auf halbem Abstieg kehrten einige mit uns in die „Kronenhütte“ ein und ließen sich mit Kässpatzen in der Gusspfanne verwöhnen.

Wieder im Hotel, wurden schnell die Liegestühle belegt, um den müden Knochen Erholung zu gönnen.

Nachdem auch die neu Angereisten zu uns gestoßen waren, gingen wir um 19 Uhr hinunter in den Ort zum Brauerreigasthof „Bären“ und aßen gemeinsam zu Abend.

An der Hotelbar wurde es an diesem Abend nicht sehr spät.

Am Freitag, den 20. Juni stand nach einem vitalen Frühstücksbuffet die erste Ausfahrt durch das Allgäu, Tirol, Ammergauer Berge und Voralpenland an. Alle standen pünktlich um 10 Uhr in der Startaufstellung vor dem Hotel. Zirka 220 Kilometer lagen nun vor uns.

Trotz der gelobten, präzisen Streckenbeschreibung kamen uns hinter dem Gaichtpass im Lechtal Hansi und Simone vom Weg ab. Denen war wohl im Kreisverkehr etwas schwindelig geworden und man hatte die Orientierung verloren. Sie stießen aber bei der Mittagsrast wieder zu uns.
Im „Namloser Tal“ in Rinnen gab es im Hotel “Rotlechhof“ die erste Pause mit Mittagessen. Fahrer und Autos konnten abkühlen, Beifahrer bekamen wieder Farbe ins Gesicht. Die Streckenführung sorgte für einige grinsende Gesichter und ich meine die auch bei den Omegas gesehen zu haben Zwinkernd.

Vorbei an Reutte in Tirol fuhren wir Richtung „Plansee“ und stellten uns dort für das obligatorische Gruppenfoto der Autos auf. Leider zeigt sich das Wetter zunehmend von seiner schlechteren Seite.

Nächster Halt war Schloss „Linderhof“. Hier angekommen regnete es richtig. Je nach Lust und Laune unternahmen wir gruppenweise eine Schlossbesichtigung oder Parkbesichtigung oder suchten im nächsten Café Schutz vor dem Regen. Aber auch Kaffee und Kuchen konnten über das regnerische Wetter nicht hinweg trösten.

Der Rest der Strecke musste bei starkem Regen und schlechter Sicht auf die Berge zurückgelegt werden. Schade, denn die Strecke durch das Voralpenland erlaubt immer wieder die Aussicht auf ein tolles Panorama.
Pünktlich um 18 Uhr waren wir wieder im Hotel. Hatten unsere Autos jetzt Ruhe, so hieß es für uns Wanderschuhe an und über den Wasserfallweg hinauf zur „Kronenhütte“. Hier stand ein zünftiger Hüttenabend mit Essen, Trinken und Berglermusik an.

Michael, Helmut und Renate fühlten sich nicht fit genug für den Aufstieg. Alle anderen folgten dem Ruf des Berges und machten sich auf den Weg. Einige kämpften nach kurzem Anstieg mit Luft und fehlender Kondition, hielten aber tapfer bis auf 1120 m Höhe durch. Dank der Feuchtigkeit wurden auch Lurche entdeckt, die unseren Weg kreuzten.

An der „Kronenhütte“ angekommen bedurfte es am Viehbrunnen erst einmal einer Abkühlung der teilweise etwas roten Köpfe. Dann kam der Vollständigkeitsapell. Alle hatten es geschafft und manch eine war stolz auf ihre Leistung.

Aber schon in der Hütte waren die Strapazen vergessen und es machte sich gute Laune breit. Für viele war es der erste Hüttenabend überhaupt. Sogar Familie Mayer aus dem 20 Kilometer entfernten Kempten kannte die Hütte nicht. Musikalisch begleitete uns Siggi.

Nach dem anstrengenden Tag belohnten wir uns mit Hüttenpfanne oder Hüttentopf aus der Pfanne. Alle hauten richtig rein und man sah, es schmeckte.

Nach dem Essen, mit steigendem Alkoholpegel taute die Mannschaft auf und sang und schunkelte mit. Ausgelassene Stimmung kam auf. Sogar Alica als Jüngste und Rolf als Hardrocker hatten nach anfänglicher Skepsis bezüglich der Musik ihren Spaß.

Kurz vor Mitternacht hatte Bernd doch Sehnsucht nach seiner Kuscheldecke.

Nach diversen „Willis mit Birne“ traten wir um 24 Uhr (dann ist Hüttenruhe) den Weg hinunter ins Tal an. Erleuchtung bekamen wir durch die vielen Fackeln. Das Feuer sorgte bei einigen für funkelnde Augen. Verbrennungen gab es auch keine. Als wahrer Fackelmeister zeigte sich Rolf, der vor dem Hotel noch die Längste hatte und damit auch bei Wind souverän seine Zigarette anzünden konnte.

Am Samstag, den 21. Juni stand schon um 9 Uhr die 2. Ausfahrt auf dem Programm. Sie führte uns über die Silvretta Hochalpenstraße und durch Tirol über zirka 330 Kilometer schönste Alpenstraßen. Mit acht Autos gingen wir auf Tour. Nach zirka 110 Kilometern brauchten die Fahrer eine Trinkpause. Wir machten am Faschinajoch Rast und genossen die schöne Aussicht von der Terrasse des Sporthotels „Domig“. An diesem Tag spielte das Wetter mit.

Durch Vorarlberg näherten wir uns dem Anstieg hoch zur Bielenhöhe. Vor der Mautstelle stellten wir uns noch einmal hintereinander auf. Dann ging es los. Unaufhaltsam stiegen wir höher. Unsere kleine Kolonne zog sich weiter auseinander, weil bei einigen die Bremsflüssigkeit im Kupplungsnehmer überhitzte. Und das, obwohl Jürgen Gerlich extra an den Wechsel der Bremsflüssigkeiten erinnert hatte. Dennoch erreichten alle das Gasthaus „Piz Buin“ gegenüber dem Silvretta Stausee.

In der Aufstellung zum Gruppenfoto konnten die Autos abkühlen und sich von den Strapazen erholen

Das vorbestellte Schnitzel mit Pommes tat uns allen gut. Dabei genossen wir draußen den Sonnenschein und kühle Getränke

Nach der Abkühlung funktionierten auch die Kupplungen wieder und es ging bergab bis Landeck.

In der Auffahrt zur „Hahntenjoch Straße“ machten wir im Hotel „Linserhof“ noch eine Kaffeepause. Erstaunlich, was so manch eine verdrücken kann Zwinkernd.

Jetzt noch der letzte große hochalpine Pass hinüber ins Lechtal. Ich kenne die Hahntenjoch Straße noch ohne Asphalt. Der Weg ist ein Muss und sehr beliebt bei Autoclubs

Es war fast 19 Uhr als wir wieder im Hotel in Nesselwang ankamen. Ein langer Tag auf tollen Straßen. Manche meinten zu lang. Ja, aber über Silvretta ging es nicht kürzer.
Nachdem wir uns kurz frisch gemacht hatten konnten wir uns auf dem Fußweg zum Brauereigasthof „Hotel Post“ ein wenig die Beine vertreten. Es gab dort ein Abendessen mit bayrischen Köstlichkeiten und Bier aus der Hausbrauerei. In einem gesonderten Raum hatten wir die Gelegenheit das WM - Vorrundenspiel Deutschland gegen Ghana zu gucken. Mit 2:2 wurden unsere Erwartungen an diesem Abend nicht erfüllt. Aber später hat es bekanntlich gereicht.

Zurück im Hotel machten einige noch die Hotelbar unsicher. Die Temperaturen ließen sogar noch um 24 Uhr ein Bier draußen zu.

Am Sonntag, den 22. Juni stand nach dem Frühstück die Abreise auf dem Programm. Für viele war es noch ein weiter Weg bis nach Hause.

Es war ein etwas anderes Treffen, bei dem die Fahrt mit unseren Autos im Vordergrund stand. Dennoch sind wir auch viel gelaufen und haben so im Kleinen und Großen die Alpenlandschaft kennen gelernt. Das Feedback auf dieses Treffen war positiv. Lediglich die Ausfahrt am 2. Tag hätte nach den Wünschen der Teilnehmer etwas kürzer ausfallen können. In Abhängigkeit von den gewählten Strecken und Zielen kann das sicherlich bei einem derartigen Treffen in Zukunft berücksichtigt werden. Sandra und mir hatten die Planungen und Vorbereitungen großen Spaß bereitet. Sollte in dieser Form noch einmal ein Treffen gewünscht werden, stünden wir wieder für die Organisation zur Verfügung.