Treffen in Wien vom 13. - 17.05.2015,
organisiert von Hakan Argun und Familie

Reisebericht mit Bildern
Von Herbert Gockel



Das zweite Mal organisierte Hakan für den Club ein Treffen in Wien. Für viele von uns war es trotzdem der erste Besuch der Hauptstadt unseres Nachbarn Österreich. Für unsere Autos ein „Langstreckenrennen“, was aber alle mehr oder weniger gut überstanden.
Einige reisten am Mittwoch, den 13. Mai direkt in Wien an, eine kleine Gruppe startete mit mir und Sandra am Sonntag davor von Passau aus zu einer Fahrt entlang der Donau bis nach Wien.

Am Mittwoch, den 13. Mai war der offizielle Anreisetag und am Abend startete das Treffen mit einem schönen Abendessen im Hotel. Wir saßen in einem gesonderten Raum mit Blick in die Gartenanlage des Hotels. Übrigens war das Hotel von Hakan sehr gut ausgewählt.



Nun begab es sich am 26. Februar 2015, dass unser Silberfuchs aus Löhne (Wolfram) die Vollendung seines 60sten Lebensjahres feiern konnte. Dies nahmen die „Ganz Alten Säcke“ Andreas und ich im Namen des Clubs zum Anlass, ihm zu gratulieren. So wurde auch Wolfram feierlich in die Gruppe der „Ganz Alten Säcke“ (GAS) unseres Clubs aufgenommen. Laut der übergebenen Urkunde  heißt es: „Ein Ganz Alter Sack zu sein ist ehrenvoll und manchmal etwas Schönes“. Als äußeres Zeichen muss Wolfgang das alte Nummernschild seines EVO durch das neue „GAS WM 355“ (möglichst mit gültiger TÜV-Plakette!) ersetzen.
Nun blieb in unserer Gruppe ein älterer Herr nicht verborgen, der schon seit 25. August 2013 das erforderliche GAS-Alter erreicht hatte. Gratuliert hatten wir damals schon, da aber die Ehrung zum GAS erst seit 2014 vorgenommen wird, wurde entschieden, dass diese ehrenvolle Auszeichnung nachgeholt wird. So dann auch an diesem Abend geschehen. Unser lieber Kugelblitz aus Oberaula (Helmut) wurde nachträglich feierlich in die Gruppe der GAS aufgenommen. Auch er muss das Nummernschild seines Lotus gegen das neue Nummernschild „GAS LA 1“ austauschen.



An diesem Abend wurde es nicht spät, da alle von der langen Fahrt recht müde waren.

Am Donnerstag, den 14. Mai starteten wir vor dem Hotel zu einer geführten Stadtrundfahrt mit dem Bus.



Erstes Ziel unserer Rundfahrt war Schloss Belvedere. Es wurde in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts im Auftrag von Prinz Eugen von Savoyen erbaut. Der Architekt Johann Lucas von Hildebrandt hat mit der zweitgeteilten Anlage und dem dazugehörigen Park ein barockes Ensemble geschaffen, das nicht nur uns beeindrucken konnte. Neben der Architektur sind die heute dort ausgestellten Kunstwerke ein wichtiger Anziehungspunkt für Besucher aus aller Welt.
Der älteste Teil der Gesamtanlage ist der Park, der zwischen den Gebäuden liegt. Erst im Jahr 1725 wurden die Arbeiten im Außenbereich von Schloss Belvedere vollendet. Also ich könnte mir das Schloss auch als Clubheim vorstellen mit einer Teststrecke im Park wink.



Nicht fehlen durfte eine Befahrung der Ringstraße. Die Ringstraße rund um die Innere Stadt  in Wien ist mit ihren öffentlichen und auch privaten Prachtbauten eine ihrer Hauptsehenswürdigkeiten und ist für die 60-er bis 90-er Jahre des 19. Jahrhunderts stilprägend geworden. Im krassen Gegensatz dazu steht, nach einer Überquerung der Donau, das moderne Wien auf der Donauinsel.



Gegen Mittag machen wir uns zu Fuß auf in die City um den Stephansdom. Nach einem Bummel über den „Graben“ führt uns Hakan zur Gaststätte „Pfudl“. Hier stärken wir uns mit den verschiedensten Leckrichkeiten.



Nach der Stärkung bummelten wir mit unserer Reiseleiterin zum Hundertwasserhaus in der Kegelgasse. Das von Friedensreich Hundertwasser gestaltete, bunte, ungewöhnliche Haus hat unebene Böden und ist üppig begrünt (250 Bäume und Sträucher). Es entspricht nicht den üblichen Normen und Klischees der Architektur der 80er Jahre. Es ist eine Reise in das Land der kreativen Architektur. Hundertwassers Vorbilder, unter anderem Antoni Gaudí, die anonyme Architektur der Schrebergärten und jene der Märchenbücher, sind dabei deutlich ablesbar. In dem Haus befinden sich 52 Wohnungen und 4 Geschäftslokale, 16 private und 3 gemeinschaftliche Dachterrassen.



Soviel Kultur ist anstrengend, da kann man im Bus schon mal ein kleines Nickerchen halten.



Nächstes Ziel war das Schloss Schönbrunn. Das barocke Schloss Schönbrunn im Wiener Stadtteil Hietzing zieht unter allen Sehenswürdigkeiten der Stadt die meisten Besucher an. Dies liegt einerseits am großartigen Palastbau, zum anderen ist der barocke Schlossgarten ein echter Hingucker und herrlicher Ort für Spaziergänge. Der Schlosspark von Schönbrunn besticht auch heute noch durch seine exakt geschnittenen und angelegten Blumenbeete, die ganz im barocken Stil angelegt sind. Ein markantester Teil des Schlossgartens ist die Gloriette, einen Art Laubengang auf dem Hügel oberhalb des Schlosses, die den Schlossgarten optisch abschließt. Gewidmet ist sie als Heldendenkmal, als Denkmal für den "gerechten Krieg, der zum Frieden geführt hat". Die jüngeren Gäste begeistert vor allem der älteste noch bestehende Tierpark der Welt, der 1752 eröffnet wurde  und ebenfalls Teil der zum Weltkulturerbe ernannten Anlage ist.



Nachdem wir uns alle im Hotel frisch gemacht hatten, fuhren wir zum Biergarten „Otto“, wo wir ein zünftiges Abendessen einnahmen. Einige machten einen geschafften Eindruck smile. Das Organisationsteam war entspannt, der erste Tag war gut gelaufen.



Am Freitag, den 15. Mai stand ein Ausflugstag mit den Autos nach Mariazell in der Obersteiermark auf dem Programm. Nach dem gemeinsamen Frühstück nahmen wir um 9:00 Uhr Aufstellung vor unserem Hotel. Was folgte war eine Ausfahrt über landschaftlich schöne und kurvenreiche Straßen bis nach Mariazell in der Obersteiermark. Erster Stopp wurde im Alpengasthof „Kalte Kuchl“ eingelegt. Unsere Autos und deren Innsassen konnten abkühlen. Ob das mit warmem Apfelstrudel in Vanillesoße so richtig gelang sei dahingestellt, auf jeden Fall aber sau lecker. Hakan berichtete, dass der Weg dorthin eine sehr beliebte Route für Motorradfahrer sei. Aber auch uns machte der Kurventanz viel Spaß.



Nach der Stärkung hieß es wieder „Start your engines“. Ziel jetzt war Mariazell. Mariazell ist durch die Gnadenstatue Magna Mater Austriae (kleine hölzerne Marienstatue) in der gotischen Basilika Mariä Geburt mit Abstand der wichtigste Wallfahrtsort Österreichs und darüber hinaus auch für viele Katholiken in den östlichen Nachbarländern von Bedeutung. Auch Wintersport wird in Mariazell betrieben. Unser Ziel war zunächst das Hotel „Schwarzer Adler“, wo Hakan das Mittagessen bestellt hatte. Für unseren Club gab es eine besondere Speiskarte.



Auf der Terrasse des Hotels genossen wir den Blick auf die Basilika und das gute Essen.



Einzig Freund Helmut erwischte es ein wenig beschissen. Das kam von Vögeln, nicht vom. Also von oben.



Nach der Besichtigung der Basilika traten wir die Rückfahrt Richtung Wien an. Wieder leitete uns Hakan durch idyllische Landschaften. Über die B 20 ging die Fahrt entlang der Türnitzer Alpen und den Gutensteiner Alpen.
An der A1 zeigte Hakan uns die beste Autobahnraststätte Österreichs, das Landzeit-Restaurant & Motor-Hotel Steinhäusl in Altlengbach. Ein derartiges Restaurant an einer Autobahn hatten wirklich noch nie gesehen.



Wieder im Hotel angekommen starteten wir nach kurzer Verschnaufpause mit dem Bus  zum Heurigen „Schreiberhaus“ in Neustift am Walde. Hier sollten wir einen typischen Abend im Heurigen erleben. Das Schreiberhaus steht seit 200 Jahren für Gemütlichkeit und Tradition. Es war Weinbauerhaus, Richterwohnung und Arztordination. 1746 erbaut, ist es heute wieder zum Haus des Weines revitalisiert. Wir hatten einen gesonderten Raum für uns und genossen dort ein klassisches Heurigenbuffet und viel Wein, teils sehr viel Wein. Die Stimmung war zum Schluss sehr ausgelassen.



Zum Ausklang des Tages suchten die Unersättlichen noch die Hotelbar auf. Hier wurde noch weiter gezaubert, bis auch die Stärksten schwächelten. Aber „mir san mir“, bis zum Schluss.



Am Samstag, den 16. Mai blieben die Autos in der Garage. Vielleicht auch im ein oder anderen Fall besser so. Per S-Bahn ging es in die Innenstadt von Wien. Am Vormittag besuchten wir das Technische Museum Wien.  An der Schnittstelle zwischen Vergangenheit und Zukunft lädt dieses Museum seine Besucher ein, je nach Interesse und Alter unterschiedlichste Felder der Technik und Technikgeschichte kennen zu lernen und zu erleben. Historisch Großteils einzigartige Objekte werden in ihrem kulturellen Kontext gezeigt und spielerische Formen der Wissensvermittlung machen ein sprichwörtliches Begreifen von Technik möglich. Opel war auch vertreten, mit einer Nähmaschine.



Der Mittag stand allen zur persönlichen Programmgestaltung im Zentrum von Wien zur Verfügung. Bei strahlendem Sonnenschein konnten alle ihren individuellen Wünschen nachgehen. Wir stärkten uns zunächst an einem Würstlstand. Hakan hatte uns Käsekrainer empfohlen. Eine Bratwurst mit Käse drin. Dazu Senf mit Brot. Naja, aber ich war um eine Erfahrung reicher und der Hunger war gestillt.



Unsere Gruppe machte sich zunächst auf zum Stephansdom. Der Stephansdom in Wien, der von den Wienern auch Steffl genannt wird, ist das bedeutendste Wahrzeichen Wiens. Der Dom ist   107 m lang und 34 m breit. Er ist eines der wichtigsten gotischen Bauwerke in Österreich; Teile des spätromanischen Baues von 1230 - 1263 sind noch erhalten. Der Stephansdom besitzt vier Türme: Der höchste davon ist der Südturm mit 137 m, der unvollendete Nordturm ist nur 68 m hoch. Links und rechts vom Haupteingang befinden sich die beiden Westtürme, die etwa 65 m hoch sind. Einige von uns bestiegen den Südturm über 343 Stufen und genossen aus 67 m einen tollen Ausblick über Wien.



Der Weg führte uns dann weiter zur Wiener Hofburg und dem dahinter liegenden Heldenplatz (da dürfen die Omegafahrer nicht fehlen). Die Hofburg in Wien ist die ehemalige kaiserliche Residenz. Von 1438 bis etwa 1580 und von 1620 bis 1806 war sie die Residenz der Kaiser des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation, anschließend die Residenz der Kaiser von Österreich bis 1918. Heute befinden sich in der Hofburg ein Museum, die Spanische Hofreitschule und der Sitz des österreichischen Bundespräsidenten. Man kann beim Blick auf das überaus weitläufige Gebäude sofort erkennen, wie prächtig die Anlage gestaltet ist.



Nach so vielen Eindrücken war eine Stärkung mit Kaffee und Kuchen erforderlich. Wir waren aber nicht allein in der Wiener City.



Sie gehören zu Wien wie der Stephansdom und das Riesenrad: die Fiaker. Also nichts wie rein in die Kutsche. Leider hatten wir mit unserem Kutscher Pesch. Der hatte sich nur um sein Handy gekümmert und uns nichts erzählt. Aber wir hatten es gemacht.



Am späteren Nachmittag trafen wir uns zu einem levantinischen Abendessen im Restaurant „Levante“. Der Ausdruck Levantiner bezeichnet die Bewohner der so genannten Levante, also der Länder des Mittelmeerraumes östlich von Italien, insbesondere des Küstenstreifens zwischen der südlichen Türkei und dem Sinai. Die levantinische Küche ist eine kulinarische Reise durch diese Mittelmeerregion. Aus typischen Zutaten wie Kichererbsen und frischem Gemüse entstehen zusammen mit Bulgur und Couscous, frischen Kräutern und vielen Gewürzen wohlschmeckende Gerichte, denen exotische Gewürzmischungen das gewisse Etwas geben. Für uns alle war das eine neue Erfahrung.



Der Abend klang in der Café-Bar „Daniel Moser“ feucht fröhlich aus. Hakan ist hier wohl öfters zu Besuch wink. Zumindest hatten wir den Eindruck. Es wurden sehr ausgelassen Bier und Cocktails getrunken. Die Stimmung war prächtig. Hakan zeigte sich entspannt und spendierte uns großzügig die Drinks. Alles hatte beim Treffen gut funktioniert.



Am Sonntag, den 17. Mai hieß es nach dem Frühstück Abschied nehmen von Wien. Alle traten die Rückreise an. Auf der Autobahn trafen wir auf Holger und Katja. Die hatten auf der Fahrt nach Hause noch mit einer defekten Kopfdichtung zu kämpfen.



Im Namen aller beteiligten möchte ich mich bei Hakan für die schöne Tage in Wien und seine großzügigen Einladungen bedanken. Der Dank gilt auch an seine Frau Aylin und seine Söhne Mete und Cem, die viel mit uns unterwegs waren und bei der Vorbereitung des Treffens sicher hier und da auf Hakan verzichten mussten.