DTM – Revival Hockenheimring 24.05.2015 (Pfingsten)

Bericht mit Bildern
Von Herbert Gockel



Frank Dollwett, 1.Vorsitzender des Mercedes 190E-16V Clubs, hatte wieder zu Pfingsten das schon traditionelle DTM-Revival auf die Beine gestellt. Hier wird mit Wehmut an die DTM Anfang der neunziger Jahre erinnert, als Mercedes, BMW, Audi und Opel um die höchsten Ehren im deutschen Tourenwagensport kämpften. Die noch heute anhaltende Beliebtheit an der damaligen Serie liegt nicht unwesentlich an den beteiligten Autos. Allesamt aufgemotzte Limousinen aus der Großserie namhafter deutscher Hersteller. Jeder Zuschauer konnte sich mit einem der fahrenden Familienautos identifizieren und der Familienvater seiner Frau klarmachen, wenn schon kein Sportwagen wegen des Kinderwagens, dann aber wenigstens ein Kinder(tauglicher)Wagen mit den Genen eines Sportwagens. Das Ganze im Sinne des alten Spruchs aus der amerikanischen NASCAR-Serie: Win on Sunday, sell on Monday.
So kam übrigens auch ich 1994 zu meinem EVO 500 und mutierte in der Folge zu einem unnachgiebigen Jäger auf deutschen Autobahnen. Sorry, ich drifte gerade etwas vom Thema ab, aber Erinnerungen (an unlimitierte und freie Autobahnen) sind der Nachsommer (un)menschlicher (Fahr)Freuden.

Also trafen sich die ewig Gestrigen wieder in Hockenheim, um dem Rausch der Geschwindigkeit zu verfallen. Sandra hatte schon bei früheren Treffen in Hockenheim bemerkt, dass ich, sobald meine Reifen Kontakt zum Asphalt einer Rennstrecke aufnehmen, im Oberstübchen die Resettaste drücke und alle guten Vorsätze lösche. Bei Männern gibt es halt ein derartiges Phänomen in den verschiedensten Situationen.

Es begann aber ganz harmlos am Samstag auf der Tribüne des Motodroms, wo wir uns die sport auto Driftchallenge ansahen. Immer wieder toll anzusehen, insbesondere, wenn die Profis mit vier Autos im parallelen Drift durch die Sachskurve jagen und sich hinten acht Reifen bei vorne 6000 Umdrehungen in Qualm auflösen.



Abends ist dann zur Stärkung die „Brauerei zum Stadtpark“ angesagt. Besonders beliebt sind dort die „Bierbrocken“. Hier ließen wir den Tag ausklingen.



Am Sonntagmorgen fanden wir uns auf dem Hockenheimring auf unserem Stammplatz hinter der Mercedestribüne ein. Der Mercedesclub hatte uns einen Pavillon mit Biergartengarnitur aufgebaut. Wir hatten auch noch einen mitgebracht und so richteten wir uns erstmal häuslich ein, bevor die ersten Runden gedreht wurden. Alles lief gut, wir hatten keine Ausfälle zu verzeichnen. Immerhin mit elf Omegas waren wir angetreten. Nach jeder Ausfahrt wurde natürlich gefachsimpelt, wie es gelaufen war und was man hätte besser machen können und wo Zeit liegengelassen wurde. Eins galt immer, es lag nie am Fahrer.



Die Versorgungssituation war sehr gut. Wir waren mit zwei Grillgeräten angerückt und (fast) alle hatten sich zu essen und zu trinken mitgebracht. So gut waren wir noch nie ausgestattet. Man schaute, was die anderen mitgebracht hatten, wo es auch was anderes Leckeres gab oder wo man mitessen konnte, wenn man es selbst vergessen hatte. Zur Hauptstoßzeit wurde am Grill dreihändig gearbeitet. Es war in all den Jahren die schönste und geselligste Mittagspause. Das Wetter spielte auch mit.



Dann wurde wieder gefahren. Früh beschleunigen, spät bremsen, Randsteine mitnehmen, nur nicht nachlassen, zeigen wo der Hammer hängt. Sch…. ist der M3 in der Kurve schnell, aber auf der Geraden komm ich wieder. Die Bremsen fangen an zu ruckeln. Die Karre wird heiß, ich auch. Besser ist eine Pause für mein Schätzchen, für mich auch.



Alle stehen wieder in der Box und erholen sich. Die Autos kühlen ab und wir genießen Kaffee und Kuchen von Angela.



Ganz ohne technische Probleme geht es dann doch nicht. Wolfram braucht mehr Kühlwasser als Benzin. Die Ursache war schnell gefunden.



Rennen macht hungrig. Also gingen diejenigen, die nicht noch am Sonntag nach Hause fuhren, wieder ins Brauhaus und führten ihren Körpern neue Energie zu. Gegenüber unserem Hotel „Kanne“ stürmten wir zur vorgerückten Stunde noch in ein Eiscafé, um die Lusterlebnisse des Tages abzurunden. Wolfram blieb beim Nachtanken von Wasser, diesmal gefärbt mit Hopfen und Malz, was bei seinen EVO dann doch nicht verloren war.



Wir bedanken uns bei Frank Dollwett und seinen Helfern aus dem Mercedes Club für die Vorbereitung und Durchführung dieser Veranstaltung. Wir hatten Spaß und sehen uns hoffentlich alle am Pfingstwochenende 2016 wieder.