Treffen in Schönau im Berchtesgadener Land
zum 20jährigen Clubjubiläum
vom 22. bis 26. Mai 2019
organisiert von Herbert Gockel und Sandra Kabel

Reisebericht mit Bildern
Von Herbert Gockel


Wie doch die Zeit vergeht. Vor jetzt 20 Jahren, also 1999, wurde auf Initiative von  Walter Thomas und Hans Pankalla unser Club für Besitzer von limitierten Sondermodellen des Opel Omega A, die da waren der „ EVO 500“ und der „ Lotus Omega“, gegründet.
Grund genug diese langjährige Verbundenheit der Mitglieder untereinander und zu den Autos bei einem Treffen zu würdigen. Meine familiäre Verbundenheit zum Berchtesgadener Land und die Vielzahl der touristischen Angebote dort ließen diese Region für uns geeignet erscheinen, ein abwechslungsreiches Treffen zu organisieren. Unterstützung fanden wir durch Wolfram und Susanne Meves, die dort Urlaubserfahrung hatten.
So kam es zu Erlebnistagen mit Tradition, Gemütlichkeit und Tempo.

Für die meisten von uns war die Anreise in den südöstlichen Eckpunkt von Deutschland ein längerer Weg, weswegen einige von uns das Treffen für einen Kurzurlaub nutzen und schon einige Tage vor dem eigentlichen Beginn des Treffens vor Ort waren.

Am Mittwoch, den 22. Mai reisten all diejenigen an, die sich nicht schon vorher ein paar Urlaubstage gegönnt hatten. Und so standen im Laufe des Nachmittags insgesamt 16 Omegas auf dem Parkplatz des Hotel–Gasthofs „Bergheimat“. Das Hotel liegt auf der Ostseite von Schönau unterhalb des Jenner, in der Bildmitte zu sehen.



Und ja, wegen der „großen Freude und Dankbarkeit“ über das „grüne Geschenk“ in der Marburger Nacht, hatte ich meine Schlafstätte in ein Lotus – Liebesnest umgewandelttongue-out.



Leider hatte das Zimmermädel am nächsten Morgen so einen Schock bekommen, dass sie das Bett abgezogen und alles fein säuberlich gefaltet auf den Stuhl abgelegt hatte. Das Schlimmste dabei war, dass die junge Frau mich wahrscheinlich für völlig Banane gehalten hat.
Zurück zum Abend am Anreisetag. Wir blieben im Hotel und hatten im Restaurant einen abgetrennten Bereich für uns allein. Nach dem leckeren Abendessen folgte der quasi offizielle Teil des Abends. Ich reflektierte auf die 20 Jahre unseres Clubs und die schönen Erlebnisse, die in all den Jahren für viele eine freundschaftlich verbundene Gemeinschaft hat entstehen lassen. Ein harter Kern ist fast von Anfang an dabei und meist bei allen Treffen zugegen. Neue Mitglieder kamen in der Regel im Zuge der Anschaffung eines Omegas dazu und wurden herzlich aufgenommen. Zur Erinnerung an unser 20jähriges Clubbestehen überreichte ich als Clubgeschenk an die anwesenden Mitglieder ein Powerpack mit der Aufschrift “Freunde mit blitzschnellem Omega“ und unserem Clublogo mit den Jahreszahlen 1999 - 2019. So haben wir immer genug „Saft“ dabei.



Am Donnerstag, den 23. Mai stand ein Klassiker auf dem Programm: Die Bootsfahrt über den Königsee nach St. Bartholomä. Heute hatten die Omegas Ruhepause. Wir wanderten in 10 Minuten zum Bootsanleger. Um 10:15 Uhr startete das Boot, das uns mit Elektroantrieb in 35 Minuten zum Ziel brachte. Der Königsee liegt im Herzen des 1978 angelegten Nationalparks Berchtesgaden in 602 m Höhe. Der Königsee selbst ist 8 km lang, bis zu 1.250 m breit und ca. 200 m tief. Es ist der sauberste See Deutschlands und auch im Sommer wegen der unterirdischen Zuflüsse recht kalt. Damit die Trinkwasserqualität erhalten bleibt, fährt die Königseeflotte schon seit 1909 elektrisch.



Berühmt ist das „Echo vom Königsee“. Gegenüber der „Echowand“ bläst der Bootsführer die Trompete und das Echo ist ein bis zweimal zu hören.



Danach sieht man schon in der Ferne St. Bartholomä und dahinter das sogenannte „Steinerne Meer“, eine Gebirgskette an der Grenze zu Österreich. Wir legen pünktlich an.



Die durch ihr rotes Kuppeldach sehr auffällige Wallfahrtskirche am Ufer hat ihren Ursprung aus dem Jahre 1134 und wurde in der jetzigen Form Ende des 17. Jahrhunderts errichtet. Auffällig ist der Chorraum in Form eines dreiblättrigen Kleeblattes, als Symbol der Dreifaltigkeit: Gott Vater, Sohn und Heiliger Geist. An der Westseite grenzt die Kirche an das um 1700 errichtete Jagdschloss, das die Berchtesgadener Fürstpröbste als Jagdunterkunft nutzten. Heute beherbergt das Gebäude die Gaststätte St. Bartholomä.
Das ganze Ensemble liegt auf der Halbinsel Hirschau, einem Schlemmkegel unterhalb der Watzmann - Ostwand. Diese ist mit einer Höhe von 2.000 m die höchste Wand der Ostalpen. Der Watzmann ist mit 2.713 m Höhe der zweithöchste Berg Deutschlands.
Wir hatten einen Aufenthalt von ca. 1,5 Stunden geplant, den einige zu einer Wanderung entlang des Sees und durch den Auwald nutzten. Am Ende trafen wir uns alle im Biergarten des Gasthofes wieder und genossen das schöne Wetter bei Deftigem oder Süßem.



Danach ging es mit dem Schiff zurück nach Schönau. Vom Wasser genossen wir noch einmal den Blick auf eines der beliebtesten Fotomotive Deutschlands.



Unser Freund Hakan hatte die Wallfahrt wohl sehr angestrengt. Er hatte die Rückfahrt verschlafen.



Kurz vor dem Anleger in Schönau richtete sich der Blick auf unser nächstes Ziel an diesem Tag: Die Bob- und Rodelbahn der Eisarena Königsee. Vorher reichte die Zeit aber noch für ein Eis vor dem Denkmal des Prinzregenten Luitpold von Bayern.



Nach einer Wanderung von nur 20 Minuten standen wir dann vor der modernsten und zugleich ersten Kunsteisbahn der Welt.



Fachkundig wurde uns bei der gebuchten Führung die Geschichte und Technik der Kunsteisbahn näher gebracht. Die durchwegs schattigen Felder zwischen Watzmann und Grünstein wurden in den 50er Jahren als besonders geeigneten Standort für eine Rodelbahn bestimmt. 1959 begann der Bau der Rodelbahn mit Naturvereisung. Die Vereisung der Bahn erfolgte mit Hilfe von Eisblöcken, die aus dem Königssee, Hintersee und vom Aschauerweiher herausgesägt und zur Bahn transportiert wurden. Im Januar 1960 erfolgte die Eröffnung mit der ersten Internationalen Süddeutschen Rennrodel-Meisterschaft. Pro Saison mussten 10.000 Eisblöcke verbaut werden. In den folgenden Jahren wurde die Bahn ständig ausgebaut und modernisiert. Zur kontinuierlichen Nutzung der Bahn entschied man sich 1968 zum Bau einer Kunsteisbahn, die erste ihrer Art. Schon im Januar 1969 konnte die erste Rennrodel-Weltmeisterschaft auf der neuen Bahn ausgetragen werden. Weitere Verbesserungen, einschließlich einer Bahnverlängerung auf 1.200 m, führten 1975 zur Homologation der Bahn für die Disziplin Viererbob. Sicherheitstechnische Anforderungen und Energieoptimierungen führten immer wieder zu neuen Investitionen. Ende 2011 erreichte die Bahn mit einer Länge von 1.587 m und 16 Kurven ihre letzte Ausbaustufe.



Je nach Wettbewerb hat die Rennstrecke eine Länge von 1.216 – 1.332 m. Die zu vereisende Fläche beträgt ca. 7.000 qm und die Kühlung geschieht über 70 km Rohrleitungen.

Nach der Führung waren unsere Mutigsten gefragt. Neun Tapfere hatten sich zu einer Rennbob-Taxifahrt angemeldet. Holger, Christian und Herbert (Team EVO), Stefan, Edgar und Hansi (Team Lotus) und Michael, Wolfram und Jens (gemischtes Team). Die Bilder hatten wir vorsichtshalber gemacht, weil nicht klar war, ob wir alle überleben würden smile.



Wenn man schnelle Autos liebt, dann ist bei einem Besuch am Königsee eine Mitfahrt im Rennbob-Taxi ein Muss. Hierzu haben erfahrene Bobfahrer unter den Vierer-Bob vier Räder geschraubt, damit das Erlebnis auch im Sommer möglich ist. Es ist zwar ein wenig langsamer als im Winter auf Eis, aber das Feeling ist ähnlich. Es sollte ein Kick der besonderen Art werden. Die Fahrt ging über die volle Wettkampflänge von 1.244 m und durch 14 Kurven mit einer Fahrzeit von ca. 1 Minute.
Am Start der Rodler versuchte ich mich mental auf die Fahrt vorzubereiten. Ich wollte natürlich als Steuermann unser Team EVO zum Sieg führen. Kam aber alles anders: Ich durfte nicht steuern, sondern war auch nur Beifahrer und alle fuhren mit dem selben Bobcry.



Dazu mussten wir unsere Teambildung aufgeben, weil die Mannschaft pro Bobfahrt nach dem zulässigen Gesamtgewicht zusammengestellt wurde. Der Wettstreit um die schnellste Omegamannschaft fiel somit aus cry.  
Dann wurde es aber Ernst. Helm auf und ab in den betonierten Eiskanal, ohne Eis. In der ersten leichten Rechtskurve nimmt der Bob Fahrt auf. Noch ist alles kein Problem. Es vibriert aber ganz schön. Mit schon höherem Tempo geht es in die „Schlangengrube“. Links, rechts, links, rechts im schnellen Wechsel. Der Kopf fliegt hin und her. Erste Nackenprobleme machen sich bemerkbar. Dann Schuss geradeaus bis zur Jennerkurve, einer leichteren Links mit kurz dahinter der Einfahrt in den Kreisel, der im Uhrzeigersinn durchfahren wird. Durchmesser 42 m, Länge 175 m. Wir kleben schräg an der Wand, werden gefühlt mit dem dreifachen Körpergewicht in den Sitz gepresst und die auf den Kopf einwirkenden Fliehkräfte zerren an der Nackenmuskulatur. Die Vibrationen rütteln uns durch. Es scheint kein Ende zu nehmen. Hinter dem Kreisel eine kurze Gerade, aber keine Zeit zur Erholung. Mit hohem Tempo in die Kehlsteinkurve links, dann die Seekurve rechts, wir fliegen wieder hin und her, und dann die Echowand links. Ein Halbkreis mit wieder hohen Kräften, die uns alles abverlangen. Kurz geradeaus in die Zielkurve links und dann die Zielauslaufkurve leicht rechts. Dann das Ziel. Geschafft.



Alle sind heil angekommen, aber die körperlichen Belastungen waren allen ins Gesicht geschrieben. Was sagt die Werbung der Eisarena: „Fühlen Sie sich selbst einmal wie ein Weltmeister in der „Formel 1 des Wintersports““. Zunächst fühlten wir uns ziemlich kaputt an und hätten eine Physiotherapeutin gebraucht. Aber es war eine tolle Erfahrung und von da an hatte ich vor der Leistung der Profisportler einen noch höheren Respekt. Es sieht im Fernsehen so leicht aus. Es bedarf aber einer hohen körperlichen Fitness, um die Belastungen bei ja noch viel höherem Tempo durchzustehen. Also eine Runde Nordschleife fand ich weniger belastend. Ja ja, ich weiß was unseren Lotusfahrern jetzt durch den Kopf geht: „ weil ich mit dem EVO sooo langsam bin“ smile.
Es war schon später als geplant und so gingen wir direkt unterhalb der Eisarena zum „Echostüberl“, wo wir das Abendessen bestellt hatten. Weil es dafür aber noch zu früh war, nahmen wir auf der Terrasse am Seeufer Platz und tranken uns erstmal was. Holger sah immer noch sehr mitgenommen aus und hoffte, mit einem Klaren wieder klar zu werden.



Um 18:30 Uhr zogen wir dann ins Innere des Lokals um. Hier hatten wir im hinteren Bereich eine gemütliche Ecke mit Hüttencharakter für uns. Überall an den Wänden hingen Sportgeräte, die eine enge Beziehung zum Rodelsport vermittelten. Viele bekannte der Eiskanal-Scene gehen hier ein und aus. Wer kennt nicht den Hackl Schorsch, mehrfacher Rennrodel-Weltmeister und Olympiasieger, der hier in Bischofswiesen zu Hause ist. Das Abendessen hatten wir aus einer verkürzten Karte vorbestellt. Es wurde noch viel von unserer Bobfahrt erzählt, die ein sicherlich nicht alltägliches Erlebnis war.



So gegen 23 Uhr machten wir uns auf den Heimweg zum Hotel. Bei dem Spaziergang kamen wir an der „Pizzeria Lago“ vorbei, wo noch brennendes Licht einen Teil unserer Gruppe anlockte. Kennt man ja auch von Motten! Man nahm uns freudig auf und so versammelten wir uns an der Theke. Ein paar kühle Erfrischungen passten noch, bevor es zurück ins Hotel und ins Bett ging. In der Nacht hatte ich von meinem ersten Olympiasieg im Vierer-Bob geträumt, natürlich als Steuermann smile.  
 


Am Freitag, den 24. Mai fuhren wir nach dem Frühstück Richtung Berchtesgaden zur Besichtigung des Salzbergwerkes. Hier hatten wir auch eine Führung gebucht.



Vor der Einfahrt in das Bergwerk stand aber die Einkleidung mit einem Overall an. So machte man sich nicht schmutzig und beschädigte auf den Rutschen nicht seine Kleidung.



Die Chronik des Salzbergbaus in Berchtesgaden beginnt 1193. Das Salzbergwerk Berchtesgaden wurde mit dem Anschlag des Petersberg-Stollens 1517 gegründet. In Berchtesgaden wird das Salz im sogenannten "nassen Abbau" gewonnen. Dabei wird Süßwasser in das Gebirge eingeleitet, welches das Salz aus dem Mischgestein herauslöst. Es entsteht Sole, also eine konzentrierte Salzlösung mit 26,5 % Salzgehalt. Am Prinzip des nassen Abbaus hat sich bis heute nichts geändert. Die Berchtesgadener Sole wird zur Saline Bad Reichenhall gepumpt und dort zu Gewerbesalzen weiterverarbeitet.
Mit einer Grubenbahn fuhren wir 650 m in den Berg hinein und erreichten die Salzkathedrale mit dem ersten Highlight, der Holzrutsche, die uns 34 m hinab in das Kaiser-Franz-Sinkwerk brachte. Die riesige Kaverne war vor 250 Jahren bis zur Decke mit Wasser gefüllt, welches das Salz aus dem Gestein löste.



Ab jetzt hieß es fußläufig weiter zu den Stationen Salzlabor, Blindschacht, Streckenvortrieb und Bohrspülwerk, die einen Einblick in die Geschichte und die technischen Errungenschaften des Salzabbaus gaben. Nächstes Highlight war die zweite Rutsche mit einem Höhenunterschied von 40 m, die uns hinunter brachte zum Spiegelsee. Er verdankt seinen Namen der Spiegelung der Decke auf der Wasseroberfläche. Es ist gleichzeitig mit 130 m unter der Erde der tiefste Punkt während der Führung. Der unterirdische See ist 100 m lang und bis zu 40 m breit. Mit einem Floß überquerten wir den See und erleben auf den Salzkristallen eine Lasershow.
Hinter dem See fuhren wir mit einem Schrägaufzug wieder 23 m nach oben und gingen zurück zur Haltestelle der Grubenbahn. Diese brachte uns wieder ans Tageslicht.
Leider durften wir im Berg keine Fotos machen. Um 12 Uhr standen wir wieder auf dem Parkplatz an unseren Autos.



Der ursprüngliche Plan sah von hier eine Fahrt zum Obersalzberg und einen Besuch des Kehlsteinhauses vor. Noch bis kurz vor unserem Treffen hatte es geschneit, weswegen die Öffnung des Kehlsteinhauses immer wieder verschoben werden musste. Am heutigen Tag war die Zufahrtstraße für den Shuttlebus wegen Schneebruch noch immer nicht befahrbar. Also musste ich kurzfristig das Programm für den Nachmittag ändern. Neues Ziel wurde der Untersberg und oben am Gipfel die „Hochalm“
Der Untersberg ist ein Bergmassiv zwischen Bischofswiesen in Bayern und den südlichen Orten von Salzburg in Österreich. Die Untersbergbahn führt von St. Leonhard auf das Geiereck in 1.776 m Höhe. Sie entstand zwischen 1958 und 1961 mit einer Länge von 2.850 m und nur zwei Pfeilern. Vom Salzbergwerk bis dort waren es nur 10 km. Da wir angemeldet waren standen wir schon um 12:40 Uhr mit 27 Personen in der Gondel. Helmut und Renate waren in Berchtesgaden geblieben. Der Ausblick bei der Fahrt war schon beeindruckend.



Von der Bergstation waren wir in 2 Minuten an der Alm und fanden dort auf der Terrasse ein sonniges Plätzchen. Hier lag noch relativ viel Schnee.



Einige nahmen den Anstieg von 29 Höhenmetern bis zum Gipfel des Geiereck (1.805 m) auf sich, was aber nicht wirklich anstrengend war smile. Von dort oben hatten wir ein phantastischen 360° Rundumblick über Salzburg, das Salzkammergut und das Berchtesgadener Land. Jens war das nicht genug. Er machte sich auf den Weg zum nächsten Gipfel, dem Salzburger Hochthron (1.835 m). Er kehrte wohlbehalten zurück.



Nach dem Gipfelsturm taten die warmen Sonnenstrahlen besonders gut.



So hatten wir dann doch unser Gipfelerlebnis. Kehlsteinhaus nicht erreichbar und die Jennerbahn fuhr nur bis zur Mittelstation, weil sich die obere Bahn noch im Neubau befand. Da drohte ein Besuch in den Alpen ohne eine Bergspitze mit schöner Aussicht. Das ging aber garnicht smile.
Zurück im Tal wartete nach einer kurzen Rückfahrt nach Berchtesgaden ein Genuss auf uns: Der Besuch des „Windbeutelbarons“ auf der Scharitzkehlstraße an der Graflhöhe am Obersalzberg. Eine Empfehlung von Wolfram uns Susanne, der man folgen muss. Auf der Terrasse ein traumhafter Blick auf Watzmann und das ganze Berchtesgadener Land. Und dann vor einem auf dem Tisch diese sagenhaften Windbeutel. Nur hier gibt es diese Riesenwindbeutel nach einem geerbten und geheimen „Original Berliner Rezept“. Mit frischen Erdbeeren – hmmm so lecker.



Nach dem großen Fr…… stiegen wir mit vollem Bauch in die Autos und fuhren zurück zum Hotel. Gut das unsere Autos etwas mehr Pferdestärken haben, sonst hätte es am Berg bei dem Zusatzgewicht eng werden können smile.



Im Hotel blieb uns noch ein wenig Zeit zur Erholung. Um 19 Uhr hatten wir uns zum Abendessen im „Jennerkaser“, einer Almhütte an der Jennerbahn verabredet. Gerademal 200 m Fußmarsch.



Christians Familie war am Nachmittag auch angereist. Jetzt waren wir vollständig.



Die Hauptgerichte für den Abend hatten wir vorausgewählt, damit wir alle möglichst gleichzeitig bedient werden konnten. Von Salatteller bis Schweinshaxe war alles dabei. Und es hat gut geschmeckt.



Edgar und Stefan zeigten nach dem Essen mit prallem Hüftgold, wo alles gelandet war smile. Geht leider so einfach auch nicht wieder weg. Aber ein Lotus hat genug Platz und PS um die Zusatzgewichte zu transportieren.




Die 200 m zurück zum Hotel brachten auch nicht wirklich eine Erleichterung. Dazu kamen dann noch einige Bierchen im Hotel, wo der Abend gemütlich ausklang.

Am Samstag, den 25. Mai hatten die Omegas wieder ihren Auslauf. Drei Ziele standen heute auf dem Programm. Um 9:30 Uhr starteten wir zur „Roßfeldstraße“, die früher als Roßfeld – Höhenringstraße bekannte Panoramastraße war eine Bergrennstrecke, die heute nur noch zu Oldtimerveranstaltungen als Rennstrecke für Gleichmäßigkeitsprüfungen  genutzt wird. Sie ist aber ein Muss für Autoclubs und Motorradfahrer. Wir nahmen den Anstieg ab dem Obersalzberg über die Südauffahrt der Mautstraße. Vor der Mautstelle bildete sich natürlich ein Omega-Stau. Pro Auto sind 8 Euro fällig. Gezogen am Automaten dauert das für die vielen Autos etwas länger.



Der Weg bis zum Scheitelpunkt der Strecke auf dem Hennenkamm - da muss ein Gockel natürlich hin – war von einigen Überraschungen begleitet. Bei Höhe 1.200 m standen Kühe und Ziegen auf der Straße und bestaunten unsere Autos. Durch Läuten der Glocken am Hals bekundeten sie ihre Bewunderung für unsere seltenen Opel smile.



Kurz vor Erreichen des Hennenkamms lag am Parkplatz noch viel Schnee, vor dem wir unsere Omegas platzierten. Mit den Omegas im Schnee ist schon eher selten. Gott sei Dank lag der Schnee nur abseits der Straße. Hinter unseren Autos erhebt sich der Hohe Göll.



Kurze Zeit später erreichten wir den höchsten Punkt der Roßfeldstraße am Hennenkamm mit 1.560 m. Hier stellten wir unsere Autos noch einmal ab und liefen den kurzen Panoramarundweg, teils noch durch Schnee. Von hier erschließt sich das Panorama vom Untersberg im Norden,  Salzburg, Salzachtal, Dachstein, Tennengebirge bis zum Hohen Göll im Süden. Einzige Enttäuschung für mich, keine Hennen am Kamm smile.



Ein kurzer Blick auf die Geschichte dieser einmaligen Passstraße:

1927 wurde die Idee der Deutschen Alpenstraße geboren. Sie sollte die Alpen zwischen Bodensee und Königsee durch eine Straße längs des Gebirges verbinden, um den Tourismus zu fördern. Die Nationalsozialisten griffen diese Idee 1933 auf und begannen in Inzell mit dem Bau des ersten Teilabschnittes.
Die Roßfeld - Höhenringstraße wurde als östlicher Ende geplant und sollte den grandiosen Abschluss der Alpenstraße bilden. Mit dem Bau wurde 1938 begonnen, aber erst in den Jahren 1953 bis 1955 wurde das letzte Teilstück der Roßfeldstraße vollendet.
Die Roßfeld - Panoramastraße, ist ca. 16 km lang und ihre größte Steigung beträgt 13 %. Mit maximal 1.560 m ü. NN stellt sie die höchste durchgehende, ganzjährig befahrbare Straße Deutschlands dar.

Das Salzbergrennen
Bereits zwischen 1925 und 1928 fanden auf der steilen Sandstrecke von Berchtesgaden zum Obersalzberg Bergrennen mit Motorrädern und Autos statt. Das Salzbergrennen lockten renommierte Rennfahrer wie zum Beispiel Hans Stuck und Rudolf Caracciola nach Berchtesgaden.

Das Roßfeldrennen
Ab 1958 war das Rennen auf der Roßfeldstraße ein internationaler Wettbewerb für Tourenwagen, Grand-Tourismo - Fahrzeuge und Sport- und Formel Junior - Wagen. Ab 1961 wurde die Veranstaltung als Lauf zur Europa - Bergmeisterschaft gewertet. Bekannte Rennfahrer, wie Sepp Greger, Edgar Barth, Gerhard Mitter, Hans Herrmann, Rolf Stommelen und Johannes Ortner, siegten beim „Internationalen Alpen-Bergpreis Roßfeld“.
Mit der Energiekrise kam 1973 das endgültige Aus für das Bergrennen und damit auch für eine der größten Zuschauerattraktionen in Berchtesgaden.
25 Jahre später wurde der Geist des Roßfeldrennens  wiederbelebt und von 1998 bis 2010 fand die Roßfeld Historic statt. Heute findet im Zweijahresrhythmus der Edelweiß - Bergpreis statt. Mit dabei war 2018 auch unser Freund Manta Mane mit seinem ATS DTM Omega EVO 500.

Über die Nordauffahrt verließen wir die Roßfeldstraße und fuhren Richtung Hallein an der Salzach. Von dort weiter in nördliche Richtung bis zum Flughafen Salzburg. Hier war der Hangar 7 unser Ziel.
Vorab brauchten unsere Autos Sprit. Der Tankwart freute sich über so viel durstige und besondere Omegas.



Wir konnten vor dem Hangar 7 parken und standen nun vor diesem einzigartigsten Gebäude aus Stahl und Glas. Es ist die Heimat der historischen Flotte der Flying Bulls. Die Halle wurde 2003 eröffnet und hat eine Grundfläche von 3.700 qm. Wir hatten 1¼ Stunden Zeit zur Besichtigung der Flugzeuge, Rennautos und –Motorräder, die weltweit als Werbeträger von Red Bull an Motorsportveranstaltungen zu Lande und in der Luft teilnehmen. Bekannt ist auch die Sendung bei Servus TV „Sport und Talk aus dem Hangar 7“.



Vom Hangar 7 setzten wir die Fahrt fort Richtung Anger im Berchtesgadener Land. Hier befindet sich das „Hans–Peter Porsche Traumwerk“, eine private Sammlung von Blechspielzeug, Modelleisenbahnen und Porsche Sportwagen, die der Öffentlichkeit zugänglich gemacht ist. Hans–Peter Porsche ist Sohn von Ferry Porsche und Enkel des Ingenieurs und Visionärs Ferdinand Porsche. Sein Bedürfnis war es, seine Begeisterung mit anderen zu teilen.
So entstand die weltgrößte und wertvollste Blechspielzeugsammlung aus der Zeit von 1860 bis 1930.
Vom für uns reservierten Parkplatz machten wir uns direkt auf den Weg ins „Traumwerk Restaurant“. Aus einer verkleinerten Karte hatten wir vorbestellt.



Danach startete die Führung durch die Ausstellung. Als Erstes ging es vorbei an die Porsche Sportwagen. Alle Modelle waren vertreten. Kein Problem, wenn Herr Porsche von jedem Modell ein Exemplar erhält.



Ein Highlight ist die Parkeisenbahn, mit der wir zwei Runden über die 1,3 km lange Strecke fuhren. Da lachten die großen Kinderherzen.



Unter sachkundiger Begleitung erlebten wir einzigartiges Blechspielzeug auf einer Fläche von 2.500 qm. Viele nur noch einmal existierende Objekte mit bis zu siebenstelligem Sammlerwert. Die mit unserer Führung beauftragte Mitarbeiterin kannte zu jedem Teil die Geschichte und ließ ihre persönliche Begeisterung für die Sammlung immer wieder erkennen.



Letzter Besuchspunkt war die Modellbahnwelt in der Spur H0 mit 10 original nachempfundenen Strecken aus drei Ländern. 60 gleichzeitig fahrende Züge, 360° Panorama, Tag- und Nacht-Simulation und viele lebensnahe Details begeisterten, egal wohin man schaute.



Nach dem vierstündigen Aufenthalt war auch der dritte Programmpunkt des Tages erledigt und wir fuhren über Bad Reichenhall, Bischofswiesen und Berchtesgaden zurück zum Hotel in Schönau. Bis zum Abendessen hatten wir noch Zeit uns wieder frisch zu machen. Die Henkersmalzeit nahmen wir im Hotel ein. Wir konnten à la carte  essen. Es wurde an diesem Abend nicht spät, weil die meisten am nächsten Morgen eine lange Heimfahrt hatten.



Wolfram überraschte uns mit speziellen Schokoriegeln. Einer zur Erinnerung an unser 20jähriges und einer mit dem Ausblick auf unser nächstes Wiedersehen in Lüdenscheid. Nochmals herzlichen Dank für diese Idee.



Am Sonntag, den 26. Mai verteilten wir uns nach dem Frühstück in alle Himmelsrichtungen. Leider waren die Tage wieder schnell vorbei.
Allen hatte es gut gefallen, auch wenn das Programm wegen der Auswirkungen des späten Schneefalls kurzfristig verändert werden musste. Uns hatte die Organisation des Treffens wieder viel Spaß bereitet. Wenn man, wie ich, die Berge so liebt, dann ist die Planung schon fast so schön wie das Treffen selbst. Nun ja, mit den Clubfreunden vor Ort ist es doch noch schöner. Ich denke, da sind wir uns einig.